Bluthochdruck in der TCM

Bluthochdruck entsteht selten einfach so.
Er ist kein Messwert, sondern ein Ausdruck innerer Spannung. Von Energie, die sich über Jahre gestaut hat.
In der TCM gilt: Wenn die Leber zu viel halten muss, an Frust, Ärger, Schuld oder Kontrolle dann steigt das Qi. Und mit ihm: der Druck.

 

Zusätzlich kommt es natürlich auch auf die Lebensgewohnheiten drauf an. Viel Alkohol, Wurst, Semmel sorgen natürlich für ihr übriges an den Wänden der Gefäße

Warum Stress und Emotionen den Blutdruck erhöhen

Das Leber-Qi ist dafür zuständig, dass Energie frei fließt.
Wenn wir zu lange festhalten, staut sich diese Bewegung und das Herz bekommt Hitze.
Man spürt das als inneren Druck, Gereiztheit, Kopfschwere, manchmal auch als Schlaflosigkeit.
Es ist, als würde ein Dampfkochtopf zu lange geschlossen bleiben.

 

Der Druck kann nicht entweichen.

Akupressurpunkt Perikard 3. Der Anti-Druck-Punkt

Wenn der Druck steigt, körperlich oder emotional, hilft sanfte Regulation.
Ein wirksamer Punkt ist Perikard 3 (Quze), der sogenannte „Anti-Druck-Punkt“.

 

Lage: In der Armbeuge, zwischen den beiden Sehnen, bei leicht gebeugtem Arm.
Wirkung:
– Leitet Hitze aus dem Herzen
– Beruhigt Shen (Geist)
– Senkt aufsteigendes Leber-Qi

Anwendung: Mit Zeige- und Mittelfinger 1–2 Minuten sanft in Richtung Handgelenk ausstreichen. Ruhig, gleichmäßig, am besten am Abend oder nach stressigen Gesprächen.

Akupunktur Bluthochdruck Michael Schuller Akupunktur TCM

Was der Wu-Xing-Kreislauf über Bluthochdruck sagt

In der Fünf-Elemente-Lehre (Wu Xing) zeigt sich Bluthochdruck als Störung in zwei Zyklen:
dem kontrollierenden (Ke-) und dem erzeugenden (Sheng-)Zyklus.

Im Ke-Zyklus sollte Wasser (Niere) das Feuer (Herz) kontrollieren.
Ist das Wasser geschwächt etwa durch chronische Erschöpfung oder Yin-Mangel kann das Herzfeuer ungebremst aufsteigen:
Schlaflosigkeit, Unruhe, hoher Blutdruck können die Folge sein.

 

Gleichzeitig ist häufig das Holz-Element (Leber) überaktiv.
Wenn die Nieren (Wasser) das Leber-Yin nicht ausreichend nähren, wird das Leber-Yang exzessiv.
Das Holz greift die Erde (Milz/Magen) an. Verdauung stagniert, Feuchtigkeit entsteht, Feuchtigkeit wird zu Schleim „getrocknet“ von dem Herzfeuer, Schleim blockiert die Gefäße.


So entsteht Druck im System, körperlich und emotional.

 

Im Sheng-Zyklus zeigt sich das Ganze als Mangelprozess:

 

Die Mutter (Wasser) kann das Kind (Holz) nicht ausreichend nähren.
Ein Nieren-Yin-Mangel schwächt das Leber-Yin, und so fehlt die innere Ruhe.
Das Holz wird „trocken-heiß“, das Qi steigt, der Puls wird hart, der Druck wächst.

 

Kurz gesagt:
Das Herz brennt, die Leber staut, das Wasser kühlt nicht mehr und der Mensch verliert seine Mitte.

Wie Akupunktur hier ansetzt

Akupunktur gleicht die Elemente wieder aus:
Sie beruhigt das Leber-Yang, stärkt das Nieren-Yin, kühlt das Herzfeuer und harmonisiert den Kreislauf.

 

Dadurch sinkt der Blutdruck natürlich, ohne den Körper zu dämpfen.
Begleitend helfen Kräuter und gezielte Ernährung, um den Fluss dauerhaft zu stabilisieren.

Fazit

Bluthochdruck ist eine Sprache des Systems. Ähnlich wie am Tacho der rote Bereich anzeigt dass es brenzlig wird, zeigt der Körper mit Bluthochdruck eindeutige Signale.


Akupunktur, Akupressur und die Fünf-Elemente-Lehre zeigen, wo Balance beginnt, wenn das Qi wieder zirkulieren darf.

 

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Michael

Heilpraktiker, Traditionelle Chinesische Medizin, Teeliebhaber

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