Dankbarkeit in der östlichen Philosophie
Wir leben in einer Kultur, in der Denken oft über allem steht. Analysieren, Planen, Kontrollieren; das gilt als Stärke. Doch die östliche Philosophie zeigt uns eine andere Richtung:
Wahre Kraft beginnt dort, wo aus Denken Danken wird.
Dankbarkeit ist kein Gefühl, sondern Haltung
In der östlichen Tradition ist Dankbarkeit keine Frage der Erziehung. Sie ist eine Lebenshaltung.
Darum sieht man die großen Weisen: Laotse, Konfuzius, Buddha in Geste der Verneigung.
Nicht vor einem Gott.
Sondern vor dem Leben selbst.
Vor dem Atem.
Vor dem Fluss der Dinge, den die Daoisten „Tao“ nennen.
Dankbarkeit bedeutet:
Ja zum Leben, wie es ist.
Anerkennung für das, was da ist auch wenn es unvollkommen erscheint.
Hingabe an das, was größer ist als wir selbst.
Was Undankbarkeit wirklich kostet
Undankbarkeit und Unbewusstheit sind in der TCM wie ein Leck im Qi-System: Sie ziehen Energie ab, machen eng, erzeugen Mangel.
Nicht nur im Geldbeutel sondern in der Seele.
Denn:
- Was nicht gewürdigt wird, zieht sich zurück.
- Was nicht gesehen wird, verwelkt.
- Was nicht gedankt wird, kann nicht nähren.
So wie eine Pflanze ohne Sonne vergeht, verkümmert auch das innere Feuer ohne Dankbarkeit.
Das Tao der Dankbarkeit
Im Tao geht es immer um Gleichgewicht.
Geben.
Nehmen.
Empfangen.
Zurückgeben.
Nicht aus Pflicht, nicht als „To-do“. Sondern aus innerem Sinn heraus.
„Dienen“ bei uns oft mit Unterwerfung assoziiert bedeutet im Tao etwas anderes:
Dem Leben dienen.
Dem großen Ganzen.
Nicht klein werden dabei sondern ganz werden.
Dankbarkeit als Medizin
Dankbarkeit reguliert. Sie beruhigt das Herz, klärt den Geist, öffnet die Mitte.
Wer dankt, kommt aus dem Mangelmodus heraus und kehrt zurück in den Fluss.
Und dieser Fluss nährt. Er wärmt. Er trägt.
Deine Einladung heute
Mach es dir einfach.
Ein inneres „Danke“.
Danke für dein Herz.
Danke für dein Denken.
Danke für deinen Weg.
Danke für das, was du gibst.
Danke für das, was du empfängst.
Denn genau hier, im Danken, liegt das wahre Denken.