Cannabis in der TCM

Heilkraft oder Schwächung? Wie sieht die TCM Cannabis grundsätzlich?

Die Traditionelle Chinesische Medizin urteilt nicht in „gut“ oder „schlecht“.
Sie fragt: „Was bewirkt es in deinem System?“
Cannabis bewegt Qi, beeinflusst Blut und Shen (den Geist).
Ob es heilt oder schwächt, hängt von Dosis, Häufigkeit und deiner Konstitution ab.

Welche Wirkung schreibt die TCM Cannabis zu?

  • bewegt Qi (kurzzeitig befreiend)

  • zerstreut Shen (Geist wird flatterhaft)

  • trocknet Körpersäfte (Yin-Mangel) vor allem beim Rauchen

  • wärmt das Innere (führt bei Langzeitgebrauch zu Hitze)

  • schwächt Zhi (Willenskraft) und Yi (Fokus)

 

Kurz: Es öffnet das System aber langfristig verliert es Halt.

Welche Organe sind besonders betroffen?

Niere: Cannabis kann das Jing schwächen: Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Libidoverlust, vorzeitiges Altern.
Milz & Pankreas: Denken wird träge, Konzentration sinkt, Unruhe steigt.
Herz: Anfangs Offenheit, dann Überreizung mit Herzklopfen, Schlafprobleme, emotionale Instabilität und Paranoia.

Welche Rolle spielt die Konsumform?

  • Rauchen (v. a. mit Tabak): erzeugt Wind-Hitze im Kopf. Symptome: Denknebel, Nervosität, innere Unruhe. Häufiger Gebrauch trennt Shen (Geist) vom Körper.

  • Öl (innerlich): stabiler, aber trocknet Yin. Vorsicht bei Nachtschweiß, Reizbarkeit, innerer Hitze.

  • Topisch (Salbe, Creme): bewegt Qi und Blut, löst Spannung ohne Shen zu stören. Laut TCM die verträglichste Form.

Wie erklärt die TCM Abhängigkeit oder Sucht?

Sucht ist ein Ausdruck von innerer Leere. Diese Leere soll dann von außen gestopft werden.
Menschen konsumieren dann Substanzen wie Cannabis oder Alkohol weil etwas fehlt: Ruhe, Verbindung, Kontrolle, Gefühl.
Wenn Shen (der Geist) gestört ist, kann kein äußeres Mittel das innere Gleichgewicht ersetzen.

Kann Cannabis therapeutisch genutzt werden?

Ja, in kontrollierten, temporären Anwendungen:

  • chronische Schmerzen

  • Verspannungen

  • Kreative Blockaden

 

Aber: Die TCM nutzt Cannabis nicht zur Flucht, sondern zur Regulation.
Langfristig braucht der Körper Yin also Substanz, nicht Zerstreuung.

Was ist die Haltung der TCM zur modernen Cannabis-Medizin?

Die TCM erkennt die schmerzlindernde und beruhigende Wirkung an, warnt aber vor Missbrauch bei Menschen mit Yin-Mangel, Nervosität oder emotionaler Instabilität.
Jede Substanz, die öffnet, braucht einen stabilen Boden sonst verliert das System die Mitte.

 

Gegen CBD-Salben z. B. gibt es aber nichts einzuwenden.

Fazit

Cannabis kann Qi bewegen oder Shen zerstreuen.
Es kann öffnen oder austrocknen.
Es kann helfen oder verdecken.
Die Frage ist nie: „Was nimmst du?“
Sondern: „Was fehlt dir dass du es brauchst?

Zungenfoto schicken oder Termin vereinbaren  für echte Balance statt Ersatz.

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Michael

Heilpraktiker, Traditionelle Chinesische Medizin, Teeliebhaber

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