Frische Küchenkräuter - Helfer mit großer Wirkung
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gelten Kräuter nicht nur als Gewürze oder Geschmacksgeber, sondern als gezielte Werkzeuge, um den Körper auszubalancieren.
Besonders frische Kräuter haben eine feine, aber spürbare Wirkung:
Sie bringen Bewegung ins Qi, helfen bei Verdauungsproblemen, leiten Feuchtigkeit aus und stärken die Mitte – vorausgesetzt, sie werden richtig gewählt.
Es geht nicht nur darum, „gesund“ zu würzen – sondern energetisch passend.
Denn jedes Kraut hat seine eigene Thermik, Geschmacksrichtung und Wirkrichtung.
Drei Kräuter, die du wahrscheinlich zuhause hast und was sie in der TCM bewirken:
Basilikum
- Geschmack: süß, leicht scharf
- Thermik: warm
- Wirkrichtung: auflösend, leicht aufsteigend
- Wirkung: stärkt Magen und Milz, bewegt Qi, hilft bei Blähungen, Übelkeit und einem „vollen Bauch“
→ Ideal bei feucht-kalter Verdauung, Völlegefühl oder Appetitlosigkeit
Basilikum bringt Bewegung ins System, ohne zu reizen. Besonders hilfreich, wenn du dich nach dem Essen schwer und träge fühlst.
Rosmarin
- Geschmack: scharf, bitter
- Thermik: warm bis heiß
- Wirkrichtung: aufsteigend, öffnend
- Wirkung: bewegt Qi und Blut, stärkt das Yang, löst innere Kälte, vertreibt Feuchtigkeit
→ Gut bei Müdigkeit, kalten Füßen, niedrigem Blutdruck oder Antriebslosigkeit
Rosmarin ist fast schon ein energetischer Weckruf, perfekt, wenn du innerlich kalt, erschöpft oder antriebslos bist. Auch bei feuchtem Wetter eine starke Stütze.
Minze
- Geschmack: scharf, leicht bitter
- Thermik: kühl
- Wirkrichtung: aufsteigend, nach außen öffnend
- Wirkung: klärt Hitze, bewegt das Leber-Qi
→ Wichtig: Nur bei innerer Hitze oder im Hochsommer anwenden. Bei Kälte oder Schleim kann Minze Beschwerden verstärken – also lieber verzichten.
Minze wird oft überdosiert. In der TCM wirkt sie kühlend und ausleitend – gut bei Hitzestau, Gereiztheit oder Sommerhitze, aber kontraproduktiv bei Erschöpfung oder Verdauungsschwäche.
Fazit: Kleine Kräuter, große Wirkung
Frische Kräuter sind keine Nebensache. Sie wirken subtil, aber kraftvoll, vor allem, wenn du sie gezielt auswählst.
Frage dich beim Kochen öfter: Was braucht mein Körper gerade?
Wärme? Bewegung? Kühlung?
So wird aus Kochen ein therapeutischer Akt und aus deinem Essen echte Medizin.
Mein Tipp:
Wähle deine Kräuter bewusst je nach Tagesform, Jahreszeit und Verdauungszustand.
Sie helfen dir dabei, dein Qi zu bewegen, deine Mitte zu stabilisieren und kleine Ungleichgewichte direkt auszugleichen.