Flexibel wie ein Baum im Wind
In der Traditionellen Chinesischen Medizin stehen Leber und Gallenblase für das Holz-Element –
für Bewegung, Wachstum, Entfaltung und Richtung.
Holz ist die Kraft des Frühlings: der Aufbruch, das Wachsen gegen den Widerstand, das „Ich will leben“.
Wenn dein Holz gesund ist, bist du anpassungsfähig, kreativ und entscheidungsfreudig.
Wie ein Baum, der sich dem Wind beugt, aber nicht bricht.
Die Leber als innerer Gärtner
Die Leber sorgt dafür, dass Qi frei fließt im Körper, in deinen Emotionen, in deinen Gedanken.
Sie ist das Organ des Plans und der Vision.
Wenn sie in Balance ist, fühlst du dich klar, mutig und verbunden mit deiner Richtung.
Wenn das Leber-Qi stagniert, staut sich die Energie, du wirst innerlich fest, gereizt oder erschöpft.
Körperlich zeigt sich das durch:
– Verspannungen
– Kopfschmerzen
– Druck unter den Rippen
– schmerzhafte Perioden
– Blähungen oder gereizte Augen
Emotional spürst du: Wut, Frust, Stress, Unzufriedenheit, Eifersucht.
Die Gallenblase als innerer Entscheider
Die Gallenblase steht für Mut und Entscheidungskraft.
Sie hilft dir, Pläne umzusetzen, Wege zu wählen und in Bewegung zu bleiben.
Wenn sie blockiert ist, fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen oder Position zu beziehen.
Dann herrscht Grübeln statt Klarheit.
Die Holz-Dynamik in der Wu-Xing-Theorie
In der Theorie der Fünf Wandlungsphasen (Wu Xing)
steht Holz in Beziehung zu allen anderen Elementen,
es wird genährt von Wasser und kontrolliert von Metall.
So entsteht ein natürlicher Rhythmus: Nährung, Kontrolle, Ausgleich.
Schwaches Holz = Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Entscheidungsschwäche
Das passiert, wenn das Wasser-Element (Niere) zu schwach ist,
denn Wasser nährt Holz.
Das bedeutet: zu wenig Jing, zu wenig Ruhe, zu viel Leistung.
Anzeichen:
chronische Müdigkeit
Entscheidungsschwäche
depressive Phasen
schwache Nägel oder stumpfe Haare
Was stärkt schwaches Holz:
Schlaf vor 23 Uhr (für Leber-Regeneration)
warme, gekochte Nahrung: besonders grüne Gemüse, Sprossen, Hafer, Dinkel
Akupunkturpunkte: Le 3 (Tai Chong) und Gbl 34 (Yang Ling Quan)
sanfte Bewegung: Qi Gong, Spazieren, Tanzen
Bitterstoffe und leicht saure Lebensmittel z. B. grüner Apfel
Emotionale Pflege:
→ Lass aufgestaute Gefühle raus. Wut darf fließen.
→ Schreib, mal, sing, wein, bewege dich. Hauptsache, du bleibst im Fluss.
Zu dominantes Holz = Gereiztheit, Bluthochdruck, Druckgefühl
Ein übermäßiges Holz-Element entsteht oft durch zu viel Stress oder emotionale Kontrolle.
Das Qi staut sich, das Yang steigt nach oben.
Anzeichen:
Gereiztheit, Kopfschmerzen, Schwindel
Bluthochdruck, Schlafstörungen
PMS, Brustspannen, Reizbarkeit
Völlegefühl, Druck auf der Brust
Was beruhigt überaktives Holz:
weniger Alkohol, Kaffee und Zucker
Akupressur auf Le 2 (Xing Jian) senkt aufsteigendes Leber-Yang
tiefe Atmung, Meditation, bewusste Pausen
Emotionale Balance:
→ Akzeptiere, dass nicht alles „lösbar“ ist.
→ Gib Kontrolle ab, erkenne den Unterschied zwischen Handeln und Zwang.
Holz und die Jahreszeit des Frühlings
Im Frühling erwacht das Holz in uns.
Jetzt will das Qi aufsteigen, sich ausdehnen, Neues erschaffen.
Aber ohne Ruhe (Wasser) und Struktur (Metall) schießt es ins Leere.
Die Kunst besteht darin, Wachstum ohne Erschöpfung zu leben.
Zu handeln ohne zu hetzen.
Zu wollen ohne zu verkrampfen.
In meiner Praxis
In der Praxis für TCM in Rosenheim arbeite ich gezielt mit Akupunktur, Kräutern und Ernährungsberatung,
um Dein Holz-System zu harmonisieren: besonders bei Stress, Spannung, PMS oder Erschöpfung.
Wenn das Qi wieder frei fließt, kehrt Ruhe, Entschlossenheit und Leichtigkeit zurück.