Leber-Qi-Stagnation in der TCM

Wenn Frustration den Körper blockiert

Was versteht die TCM unter Leber-Qi-Stagnation?

Die Leber sorgt in der chinesischen Medizin für den freien Fluss von Qi, also Lebensenergie, Emotion und Bewegung.
Wenn dieser Fluss stockt, weil Gefühle zurückgehalten werden oder Stress überhandnimmt, spricht die TCM von Leber-Qi-Stagnation.
Der Körper reagiert mit Druck, Enge oder Unruhe.

Wie fühlt sich blockiertes Leber-Qi an?

  • Gereiztheit oder Frustration

  • Spannungsgefühl im Brustkorb oder Bauch

  • Stimmungsschwankungen

  • Zähneknirschen, Kopfschmerzen, Migräne

  • Verdauungsstörungen, Völlegefühl

 

Diese Anzeichen sind keine Einbildung. Sie zeigen, dass Energie stagniert und der Körper nach Ausdruck sucht.

Was verursacht Leber-Qi-Stagnation?

  • Dauerstress oder emotionale Unterdrückung

  • Zu wenig Schlaf und zu viel Leistungsdruck

  • Übermäßiger Koffein-, Zucker- oder Alkoholkonsum

  • Bewegungsmangel und unregelmäßiges Essen

  • Chronische Frustration, weil Bedürfnisse nicht gelebt werden

  • Verschieben des Lebens auf morgen oder wenn Fall XY eingetroffen ist

 

Je länger das anhält, desto stärker verhärtet sich das Muster: körperlich und seelisch.

Welche Verbindung besteht zwischen Emotionen und der Leber?

Die Leber ist in der TCM eng mit der Emotion „Wut“ verbunden, im Sinn von Durchsetzungskraft und freiem Ausdruck.
Wird diese Energie unterdrückt, kippt sie in Gereiztheit oder Resignation.
Der Körper versucht, das Ungesagte auszubalancieren… oft über Verspannung, Druck oder Schmerz.

Welche Symptome treten bei Leber-Qi-Stagnation häufig auf?

  • Menstruationsbeschwerden

  • Migräne oder Kopfdruck

  • Nacken- und Schulterschmerzen

  • Blähungen, Druckgefühl im Oberbauch

  • Stimmungstiefs, Schlafprobleme, Selbstzweifel

 

Diese Symptome verschwinden selten durch reine Entspannung. Sie lösen sich, wenn Bewegung ins Qi kommt.

Wie behandelt die TCM Leber-Qi-Stagnation?

  1. Akupunktur: aktiviert den Energiefluss.
    Le 3 (Taichong), Gb 34 (Yanglingquan), Ren 17 (Shanzhong)

  2. Kräutertherapie: harmonisiert Leber und Milz.
    Xiao Yao San oder Chai Hu Shu Gan San je nach Muster.

  3. Ernährung: leicht, warm, ausgewogen.
    Bitterstoffe, grünes Gemüse, wenig Fett, Zucker und Alkohol.

  4. Bewegung: Qi Gong, Tanzen, Spazieren, Schreien, Holz hacken, 
    Rhythmus bringt Fluss zurück. Gesunder Stressabbau.

Was kannst du selbst tun, wenn Frustration stagniert?

  • Erkenne, wo du dich zu oft angepasst hast.

  • Sag bewusst Nein, wo du dich übergehst.

  • Schreib, was dich belastet: Bewegung beginnt im Kopf.

  • Atme tiefer, als dein Tag es erlaubt.

  • Lass Druck auf gesunde Art ab, bevor dein Körper es für dich tut.

 

Frustration ist Energie, die fließen will. Wenn du sie lenkst, statt sie zu halten, wird sie wieder zu brauchbarer Lebensenergie. Du ahnst gar nicht wie viel Power da drin steckt.

Wann braucht es therapeutische Begleitung?

Wenn du merkst, dass Gereiztheit, körperliche Spannung oder Müdigkeit überhand nehmen. Obwohl es genau diesem Krankheitsbild schwer fällt Hilfe anzunehmen, wäre jetzt der genau richtige Zeitpunkt
Akupunktur hilft, den Qi-Fluss gezielt zu öffnen und dein System neu zu justieren.
Das ist kein kurzfristiger Effekt, sondern eine Rückkehr zur inneren Beweglichkeit.

Fazit

Frustration ist kein Zeichen von Schwäche.
Sie zeigt, dass dein System nach Veränderung ruft.
TCM gibt dir Werkzeuge, um diesen Ruf zu hören und in Bewegung zu verwandeln.

 

Zungenfoto schicken oder Termin vereinbaren  damit dein Qi wieder fließt.

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Michael

Heilpraktiker, Traditionelle Chinesische Medizin, Teeliebhaber

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